ALDI Onlineshop im Härtetest: Was blieb vom Discounter-Versprechen im Netz?

Der ALDI Onlineshop war in Deutschland über mehrere Jahre hinweg eine ergänzende digitale Plattform der bekannten Discountermarke. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher nutzten ihn, um Non-Food-Aktionsware wie Gartenmöbel, Technikprodukte, Haushaltsgeräte oder saisonale Artikel bequem online zu bestellen. Seit dem 30.09.2025 ist der ALDI Onlineshop jedoch offiziell geschlossen. Die Startseite verweist inzwischen ausschließlich auf die stationären Märkte von ALDI Nord und ALDI SÜD, während Kundinnen und Kunden weiterhin Zugriff auf bestehende Konten und Servicekanäle behalten. Rückgaben, Gewährleistungsanfragen und bestimmte Serviceprozesse bleiben vorerst bis Ende März 2026 erreichbar.

Der folgende Überblick beschreibt die Struktur, Funktionsweise und Rahmenbedingungen des ALDI Onlineshops in der Zeit vor und rund um die Schließung. Ziel ist es, transparent darzustellen, wie Sortiment, Lieferprozesse, Zahlungsarten und Serviceleistungen aufgebaut waren – ohne subjektive Bewertungen und ohne Aussagen, die als Produkttests oder individuelle Erfahrungen verstanden werden könnten.


Sortiment – Fokus auf Non-Food und temporäre Themenwelten

Der ALDI Onlineshop war nicht als Vollsortiment konzipiert. Lebensmittel wurden nicht angeboten; stattdessen konzentrierte sich das Angebot auf wechselnde Non-Food-Bereiche. Typisch waren:

  • Haushalts- und Küchenprodukte
  • Elektronikartikel
  • Sport- und Freizeitwaren
  • Garten- und Outdoorartikel
  • Möbel und Wohnzubehör
  • Saisonale Themenwelten (z. B. Frühjahrsgarten, Schulanfang, Weihnachtsartikel)

Viele Artikel orientierten sich an bekannten Aktionswochen aus den ALDI-Prospekten. Einige Produkte waren exklusiv online erhältlich, andere entsprachen bekannten Markenangeboten wie Medion oder Prophete.

Die Sortimentsstruktur war überwiegend themenbezogen aufgebaut. Kundinnen und Kunden konnten daher eher innerhalb einer einzelnen Kategorie eine größere Auswahl finden, wohingegen ein breites, dauerhaft verfügbares Vollsortiment nicht vorgesehen war. Online diente ALDI somit vor allem als Plattform für Aktionswaren, nicht jedoch als universeller Versandhändler.


Bedienung und Nutzerfreundlichkeit

Der ALDI Onlineshop setzte auf eine klare und funktionale Darstellung. Produktseiten bestanden in der Regel aus:

  • Bildgalerien
  • kompakten Produktbeschreibungen
  • technischen Daten
  • Informationen zur Versandart (Paket oder Spedition)
  • Angaben zur voraussichtlichen Lieferzeit

Bestellungen konnten sowohl als Gast als auch über ein Kundenkonto durchgeführt werden. Bestellbestätigungen und Rechnungsunterlagen wurden automatisiert per E-Mail bereitgestellt.

Eine nachträgliche Bearbeitung bestätigter Bestellungen war systembedingt nicht vorgesehen. Bei Änderungswünschen musste die Bestellung storniert oder später – im Rahmen des geltenden Widerrufsrechts – retourniert werden. Dieser Prozess entspricht dem Vorgehen vieler deutscher Onlinehändler, kann aber bei größeren oder aufwendigeren Bestellungen weniger flexibel wirken.


Versandkosten und Lieferzeiten – einheitliche Struktur mit Zuschlägen

Im ALDI Onlineshop wurden seit Oktober 2022 grundsätzlich Versandkosten berechnet. Die Struktur war klar definiert:

  • 5,95 € Versandkostenpauschale für Standard-Paketware
  • + 12,95 € Zuschlag für Sperrgut
  • + 39,95 € Zuschlag für Speditionsware

Diese Angaben ermöglichen einen sachlichen Vergleich mit dem deutschen Onlinehandel. Die meisten Paketshops in Deutschland bewegen sich im Rahmen von etwa 2–6 € pro Sendung. Auch andere Händler mit Non-Food-Aktionsware, wie beispielsweise Lidl, nutzten ein ähnliches Modell mit vergleichbaren Pauschalen und Zuschlägen.

Vorteilhaft war, dass die Pauschale unabhängig von der Artikelanzahl galt. Dadurch konnten mehrere Produkte gemeinsam kosteneffizient verschickt werden. Bei Einzelbestellungen von niedrigpreisigen Produkten fiel die Pauschale entsprechend stärker ins Gewicht.

Ein wichtiger Hinweis betrifft den geografischen Geltungsbereich: Der ALDI Onlineshop lieferte ausschließlich innerhalb Deutschlands. Eine Ausweitung auf andere Länder war nicht vorgesehen.

Die Lieferzeiten wurden produktabhängig angegeben. Paketware war in der Regel mit Lieferzeiten von wenigen Werktagen ausgestattet, Speditionsware mit gesonderten Zeitfenstern. Diese Angaben entsprachen branchenüblichen Standards.


Versanddienstleister und Verpackung

Welche Paketdienste zum Einsatz kamen, wurde in der Regel nicht prominent kommuniziert. Die Information war über Sendungsverfolgung oder Versandbestätigung ersichtlich. Verpackungen entsprachen gängigen Standards: Kompakte Kartonagen, Polstermaterial und innenliegende Schutzstrukturen waren üblich.

Bei Speditionsware sah der Prozess eine Terminabsprache vor, die vom jeweiligen Speditionsunternehmen koordiniert wurde. Solche Abläufe sind im deutschen Handel allgemein verbreitet, da Möbel, große Geräte und Schwerlastware meist über externe Logistikpartner ausgeliefert werden.


Zahlungsmethoden – moderne Auswahl mit Fokus auf digitale Zahlarten

Der ALDI Onlineshop bot verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an, die in Deutschland weit verbreitet sind:

  • Kreditkarte (MasterCard, Visa)
  • PayPal
  • Apple Pay
  • verschiedene Klarna-Zahlungsarten: Rechnung, Ratenkauf, Lastschrift, Sofortüberweisung, „Pay in 3“

Diese Auswahl deckt sowohl klassische Zahlungsmittel als auch moderne digitale Lösungen ab. Besonders die Möglichkeit der Rechnungszahlung über Klarna entspricht der Präferenz vieler Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, da die Zahlung erst nach Erhalt der Ware fällig wird.


Widerruf, Rückgabe und gesetzliche Gewährleistung

Der ALDI Onlineshop stellte klare Regelungen bereit, die sich an den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland orientieren. Dazu gehörten:

  • Gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen
  • Zusätzliche ALDI Rückgabefrist von 30 Tagen
  • Kostenlose Rücksendung innerhalb Deutschlands
  • Erstattung der Versandkosten bei vollständiger Rücksendung einer Bestellung
  • Gesetzliche Gewährleistungsrechte von zwei Jahren

Rückgaben wurden über ein Online-Formular abgewickelt. Für Paketware standen Retourenlabel zur Verfügung, während bei Speditionsware ein Abholtermin vereinbart wurde. Diese Vorgehensweise entspricht branchenüblichen Prozessen vieler Onlinehändler.

Kundinnen und Kunden lagen zum Zeitpunkt der Schließung weiterhin gültige Rechte vor, und ALDI stellte klar, dass Widerruf, Gewährleistung und Kundendienst trotz Schließung des Onlineshops ordnungsgemäß abgewickelt werden.


Kundenfeedback – Übersicht öffentlich einsehbarer Bewertungen

Auf öffentlich zugänglichen Bewertungsplattformen finden sich unterschiedliche Rückmeldungen zum ALDI Onlineshop. Besonders häufig genannt werden:

  • lange Lieferzeiten, insbesondere bei Speditionsware
  • verzögerte Kommunikation
  • Herausforderungen bei der Koordination von Retouren und Rückzahlungen

Solche Bewertungen geben Hinweise darauf, welche Aspekte Nutzerinnen und Nutzer als verbesserungswürdig empfanden. Sie stellen subjektive Meinungen dar und können – wie bei allen Onlinehändlern – je nach individuellem Fall variieren.

Die Schließung des Onlineshops wurde in diesem Zusammenhang von Branchenbeobachtern unterschiedlich interpretiert. ALDI erläuterte in öffentlichen Mitteilungen, dass künftig der Fokus verstärkt auf stationären Märkten liegen soll.


Marktumfeld – Einordnung im Vergleich zu anderen Händlern

Um die Rolle des ALDI Onlineshops zu verstehen, lohnt ein sachlicher Vergleich mit gängigen Anbietern im deutschen Markt:

Lidl

Lidl.de und der ALDI Onlineshop ähnelten sich in Versandkostenstruktur und Non-Food-Aktionssortiment. Lidl bot ein breiteres Onlineangebot und setzte stärker auf kontinuierliche Produktverfügbarkeit.

Große Marktplätze (Amazon, Kaufland.de)

Diese Anbieter verfügen über sehr große Sortimente sowie umfangreiche Logistiknetzwerke. Dadurch ergeben sich häufig kürzere Lieferzeiten und hochgradig standardisierte Retourenprozesse.

Klassische Versandhäuser (z. B. Otto)

Versandhäuser bieten in der Regel ein Vollsortiment, umfangreiche Serviceprozesse und transparente Lieferzeitangaben. Preislich lagen sie teilweise über den Aktionspreisen des ALDI Onlineshops, bieten dafür jedoch etablierte Strukturen im Kundenservice.

Der ALDI Onlineshop nahm damit eine spezialisierte Rolle ein: attraktive Non-Food-Aktionspreise in ausgewählten Kategorien, ohne die Breite eines klassischen Versandhauses oder die Geschwindigkeit großer Marktplätze.


Einordnung des ALDI Onlineshops im Überblick

Mit der Schließung des ALDI Onlineshops endet ein Angebot, das im deutschen E-Commerce eine besondere Position eingenommen hat. Der digitale Auftritt bot viele preislich attraktive Aktionsartikel und moderne Zahlungsmöglichkeiten. Zugleich war das Modell aufgrund der temporären Sortimentsstruktur und der logistischen Herausforderungen nicht vollständig mit klassischen Online-Versandhändlern vergleichbar.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ergibt sich rückblickend ein klar strukturiertes Bild der Rahmenbedingungen: transparente Versandkosten, gesetzlich abgesicherte Rückgabeprozesse, bekannte Markenangebote und ein Sortiment, das im Wesentlichen auf Non-Food spezialisiert war.


Hinweis: Alle Preis- und Konditionsangaben entsprechen dem Stand von heute.