Viele Eltern, die jahrelang im JAKO-O Onlineshop Kleidung, Spielzeug und praktische Alltagshelfer für ihre Kinder bestellt haben, stellen sich heute dieselbe Frage: Was ist eigentlich mit JAKO-O passiert? Die Marke stand über Jahrzehnte für durchdachte Produkte, pädagogisch sinnvolle Spielsachen und robuste Kinderkleidung – und war für viele Familien ein fester Bestandteil des Alltags. Inzwischen aber hat sich das Bild deutlich verändert: Der ursprüngliche JAKO-O Onlineshop wurde geschlossen, die Marke zunächst eingestellt – und erlebt nun in veränderter Form ein Comeback.Spielwarenmesse+3RND.de+3Focus+3
Dieser Beitrag ordnet die Entwicklung ein, erklärt die Hintergründe und vergleicht die neue Ausrichtung von JAKO-O mit wichtigen Wettbewerbern im Bereich Kindermode und -produkte.
1. Von der Katalog-Ära zum etablierten JAKO-O Onlineshop
JAKO-O wurde Ende der 1980er-Jahre als Marke des fränkischen Spielwarenherstellers HABA gegründet. Von Beginn an positionierte sich das Unternehmen als Anbieter „für Kinder und Eltern, die es gern ein bisschen besser haben“: langlebige Kleidung, kindgerechtes Design, viele „Mitwachslösungen“ und ein Sortiment, das über Mode weit hinausging – von Schulranzen und Möbeln bis zu Bastelmaterial, Lernspielen und Outdoor-Ausstattung.stern.de+1
Zunächst war JAKO-O vor allem als Katalogversender bekannt; später entwickelte sich der JAKO-O Onlineshop zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle. Das Sortiment galt lange als besonders kuratiert: weniger Massenware, mehr aus Elternsicht „durchdachte“ Produkte, die häufig auf Praxistauglichkeit und Qualität getrimmt waren. Erfahrungsberichte und Bewertungen betonten immer wieder den Mix aus funktionaler Kleidung, kreativen Spielideen und langlebigem Zubehör.de.trustpilot.com+1
Für viele Familien in Deutschland war JAKO-O damit eine Alternative zu den großen Modeketten und Spielwaren-Händlern – mit klarer Fokussierung auf Kinder von etwa 0 bis 10/12 Jahren und einer eher mittleren bis gehobenen Preislage.
2. Wirtschaftliche Probleme bei HABA und das angekündigte Ende von JAKO-O
Die Wende kam im Jahr 2023. Die HABA Familygroup geriet wirtschaftlich unter Druck: gestiegene Materialkosten, Lieferengpässe und eine insgesamt angespannte Lage im Spielwaren- und Möbelsegment sorgten dafür, dass das Unternehmen ein Sanierungsverfahren einleiten musste.Handelsblatt+1
Im August 2023 kündigte HABA dann an, die Marke JAKO-O als eigenständigen Geschäftsbereich einzustellen. Offiziell hieß es, JAKO-O habe „aufgrund langwieriger wirtschaftlicher Probleme keine Zukunft mehr“; die Unternehmensgruppe wolle sich in Zukunft auf ihre Kernsegmente HABA (Spielwaren) und HABA Pro (Objekt- und Einrichtungslösungen für Kitas und Bildungseinrichtungen) konzentrieren.RND.de+1
Für Kundinnen und Kunden des JAKO-O Onlineshops bedeutete dies zunächst:
- Es wurde ein Bestellstopp für kommende Kollektionen kommuniziert.wiwo.de
- Ware für die Saison Frühjahr/Sommer 2024 wurde gar nicht mehr in vollem Umfang geordert.
- Gleichzeitig liefen Abverkaufsaktionen, um Lagerbestände zu reduzieren.
Anfang 2024 folgte der nächste Einschnitt: JAKO-O kündigte die Schließung des Onlineshops zum 29. Februar 2024 an. Medienberichte sprachen von einem „Goodbye Sale“ mit hohen Rabatten, der die endgültige Einstellung des Shops begleitete.Focus+1
Damit sah es für viele Eltern so aus, als sei JAKO-O tatsächlich Geschichte. Der Markenname würde nach Jahrzehnten vom Markt verschwinden – ähnlich wie im selben Zeitraum andere bekannte Namen aus der Kinder- und Familienwelt (etwa der Spielwarenhändler myToys, dessen Onlineshop Ende 2023 eingestellt und in das Angebot von Otto integriert wurde).GamesWirtschaft.de+2otto.de+2
3. Kehrtwende: Lizenzvergabe und Neustart der Marke JAKO-O
Ganz so endgültig war das Aus für JAKO-O dann aber doch nicht. Im März 2024 wurde bekannt, dass HABA die Rechte an der Kindermodemarke JAKO-O lizenziert und damit eine Fortführung ermöglicht hat. Lizenznehmer ist die Connect GmbH aus Hellwege in Niedersachsen, ein Unternehmen, das bereits seit Jahrzehnten als Produktions- und Entwicklungspartner hinter vielen Textilprodukten von JAKO-O stand.dieniedersachsen.de+2Süddeutsche.de+2
Die Eckpunkte dieses Neustarts:
- JAKO-O bleibt als Marke erhalten, wird aber nicht mehr von HABA selbst betrieben, sondern von Connect in eigener Verantwortung geführt.Süddeutsche.de+1
- Der Fokus liegt künftig auf Funktions- und Outdoorbekleidung sowie Textilaccessoires – also vor allem auf dem Bekleidungssegment, nicht mehr auf dem vollen früheren Universum aus Möbeln, Spielsachen und umfangreicher Babyausstattung.dieniedersachsen.de+2das spielzeug+2
- Der Vertrieb soll primär über einen neu konzipierten JAKO-O Onlineshop erfolgen, der ab Herbst 2024 schrittweise gestartet wurde.das spielzeug+2Spielwarenmesse+2
Ein Blick auf das aktuelle Online-Angebot zeigt: Unter der Adresse des neuen JAKO-O Onlineshops wird wieder Kinderbekleidung angeboten – darunter bekannte Klassiker wie robuste Hosen, Outdoorjacken und Accessoires. Auch symbolträchtige Produkte wie der „Schnullerhase“ tauchen wieder auf, was signalisiert, dass der Markencharakter bewusst fortgeführt werden soll.jako-o.com+1
Damit ist klar: Die ursprüngliche Struktur bei HABA mit einem großen Multisortiment-Anbieter JAKO-O existiert nicht mehr. Die Marke JAKO-O lebt aber als Bekleidungs- und Textillabel weiter – mit neuem Eigentümer der Lizenz, angepasstem Sortiment und modernisierter Online-Vertriebsstrategie.
4. Der „neue“ JAKO-O Onlineshop im Vergleich zum früheren Angebot
Für langjährige Kundinnen und Kunden stellt sich die Frage: Wie stark unterscheidet sich der aktuelle JAKO-O Onlineshop von dem, was es früher gab?
Sortiment: fokussierter, weniger breit
Früher konnte man bei JAKO-O nahezu die gesamte Kinderwelt aus einer Hand abdecken:
- Mode für Babys und Kinder,
- Spielzeug, Lern- und Bastelmaterial,
- Möbel und Einrichtung,
- Schulranzen, Rucksäcke, Outdoor- und Verkehrssicherheitsprodukte.de.trustpilot.com
Heute ist das Sortiment deutlich stärker auf Bekleidung und ausgewählte Textilprodukte ausgerichtet. Im Zentrum stehen Funktionsjacken, Latzhosen, wetterfeste Outdoor-Artikel, Unterwäsche, Schlafanzüge sowie Accessoires wie Mützen oder Schals. Spielwaren, Möbel oder große Teile der früheren „Bastel- und Lernwelt“ sind bislang kaum bzw. gar nicht zu sehen.jako-o.com+2das spielzeug+2
Markenkern: Funktionalität und Langlebigkeit bleiben wichtig
Trotz der Verschlankung bleibt die Markenbotschaft weitgehend erhalten:
- robuste Produkte,
- praktische Details (Reflektoren, mitwachsende Bündchen, durchdachte Schnitte),
- kindgerechte, aber nicht überladene Designs.
Das unterscheidet JAKO-O weiterhin von vielen „Fast-Fashion“-Anbietern, die Kinderkleidung eher als schnell drehende Modeware verstehen.
Preisniveau und Positionierung
JAKO-O positioniert sich traditionell zwischen Discounterware und Premium-Designermarken: höherer Preis als bei vielen Filialketten und Discountern, dafür betonte Qualität und Langlebigkeit. Die neue Lizenzstruktur deutet nicht darauf hin, dass dieser Kurs fundamental verlassen wird – die Marke lebt stark vom Image „gute, durchdachte Kinderprodukte, die länger halten“.das spielzeug+1
5. Vergleich: JAKO-O Onlineshop und seine wichtigsten Wettbewerber
Der Markt für Kinderbekleidung und -ausstattung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Neue Onlineshops sind entstanden, andere bekannte Namen sind verschwunden oder wurden integriert. Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick auf die wichtigsten Wettbewerber.
5.1. Gegenüber Modeketten wie H&M, C&A oder Ernsting’s family
Große Modeketten bieten inzwischen umfangreiche Kinderabteilungen sowohl in Filialen als auch online an. Besonders Ernsting’s family setzt stark auf Familienmode mit günstigen Preisen und einer breiten Verfügbarkeit im ganzen Bundesgebiet; der eigene Onlineshop und eine Shopping-App ergänzen das Filialnetz.ernstings-family.de+2ernstings-family.de+2
Stärken der Ketten aus Kundensicht:
- sehr niedrige Preise und häufige Rabattaktionen,
- große Auswahl an Designs und Kollektionen,
- einfache Verfügbarkeit in vielen Städten inkl. Click & Collect.
Stärken von JAKO-O im Vergleich:
- fokussierter auf Funktionalität als auf kurzlebige Trends,
- stärkerer Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanspruch im Markenkern,
- klare Spezialisierung auf Kinder statt „Mode für alle“.
Wer hauptsächlich günstige Alltagskleidung sucht, findet bei den großen Ketten meist mehr Auswahl pro Euro. Familien, die Wert auf länger haltbare Outdoor- und Funktionskleidung legen, dürften den JAKO-O Onlineshop dagegen weiterhin als interessante Ergänzung betrachten.
5.2. Vergleich mit Spezialisten wie Vertbaudet oder tausendkind
Im Segment der spezialisierten Kinder-Onlineshops haben sich andere Marken profiliert. Vertbaudet, ursprünglich eine französische Marke, ist in Deutschland mit einem breiten Onlineangebot für Kinder- und Babymode präsent; hinzu kommen Möbel, Deko und Spielzeug.vertbaudet.de+2vertbaudet.com+2
Die Marke tausendkind, die lange als eigenständiger Spezialist für Kindermode und -ausstattung auftrat, ist 2024 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der Onlineshop wurde nach Insolvenz des Mutterunternehmens Weltbild D2C geschlossen und seit Herbst 2024 von Vertbaudet übernommen.babyundjunior.de+1
Im direkten Vergleich:
- Breite vs. Tiefe:
- Vertbaudet deckt ähnlich wie das frühere JAKO-O Sortiment sehr viele Produktbereiche ab – vom Strampler über Deko bis hin zu Möbeln.
- Der neue JAKO-O Onlineshop ist deutlich schmaler aufgestellt, konzentriert sich aber stärker auf robuste Kleidung.
- Designsprache:
- Vertbaudet setzt oft auf verspielte, modische, teils trendgetriebene Looks.
- JAKO-O bleibt eher bei funktionalen, zeitlosen Designs mit praktischen Extras.
- Markenimage:
- Vertbaudet: modisch, dekorativ, sehr breit im Sortiment.
- JAKO-O: praktisch, robust, auf Alltagstauglichkeit und Pädagogik-Tradition aufgebaut.
Für Kundinnen und Kunden, die das frühere JAKO-O-Universum liebten, ist es wichtig zu wissen: Wer heute ein ähnlich breites Spektrum von Kleidung, Möbeln und Spielzeug aus einer Hand sucht, wird eher bei Anbietern wie Vertbaudet, großen Marktplätzen oder Kombinationsstrategien (z. B. Mode hier, Spielzeug dort) fündig. JAKO-O konzentriert sich inzwischen vor allem auf seine Textilkompetenz.
5.3. Vergleich mit Spielwaren- und Familienplattformen wie myToys (bzw. Otto) und Co.
Der Spielwaren- und Familienmarkt im Netz wurde in den letzten Jahren ebenfalls kräftig durchgeschüttelt. Der bekannte Onlinehändler myToys hat seinen Onlineshop Ende 2023 eingestellt; das Sortiment wird inzwischen über den Marktplatz von Otto weitergeführt.GamesWirtschaft.de+2otto.de+2
Für Familien bedeutet das:
- weniger eigenständige Spezialisten mit starker Marke,
- mehr Konsolidierung auf große Plattformen wie Otto oder Amazon.otto.de+1
Gegenüber diesen Marktplätzen bietet JAKO-O:
- kein Vollsortiment für Spielzeug und Ausstattung mehr,
- aber einen deutlich klareren Fokus: Kinder-Funktions- und Outdoorbekleidung unter einer vertrauten Marke, die viele Eltern seit Jahren kennen.
Während Plattformen durch ihre schiere Auswahl überzeugen, punktet JAKO-O eher durch Markenvertrauen und Spezialisierung – vorausgesetzt, Kundinnen und Kunden akzeptieren, dass viele früher typische Produktkategorien heute nicht mehr Teil des Angebots sind.
6. Was bedeutet das alles für den „typischen“ JAKO-O Kunden?
Für viele deutsche Familien lässt sich der Wandel so zusammenfassen:
- Der alte JAKO-O Onlineshop existiert in seiner ursprünglichen Form nicht mehr.
Die Phase mit großem Multisortiment, umfangreichem Katalog und Spielzeug-, Möbel- und Bastelwelt ist abgeschlossen.Focus+1 - Die Marke JAKO-O wurde wirtschaftlich neu aufgestellt.
HABA hat sich im Zuge seiner Sanierung auf die Kernmarken HABA und HABA Pro konzentriert und JAKO-O als Bekleidungsmarke lizenziert.Handelsblatt+2Süddeutsche.de+2 - Der heutige JAKO-O Onlineshop bietet vor allem Bekleidung und Textilaccessoires.
Das Sortiment ist schlanker, aber stärker fokussiert auf Funktions-, Outdoor- und robuste Alltagskleidung.dieniedersachsen.de+2das spielzeug+2 - Im Wettbewerbsumfeld ist JAKO-O weiterhin ein Nischenanbieter.
- Gegenüber großen Modeketten und Discountern: teurer, aber stärker qualitätsgetrieben.
- Gegenüber Allroundern wie Vertbaudet oder großen Marktplätzen: weniger breit, dafür klarer in der Positionierung.
- Für Stammkundschaft ist die Marke eher „konzentriert“ als „verschwunden“.
Wer früher bei JAKO-O vor allem Kleidung gekauft hat, findet auch im neuen Onlineshop nachvollziehbare Anschlussangebote. Wer hingegen Spielzeug, Möbel oder umfangreiche Bastelwelten sucht, muss sich andere Anbieter suchen.
7. Einordnung: Was lehrt uns der Fall JAKO-O über den Markt für Familien-Onlineshops?
Aus Sicht eines Verbraucher- und E-Commerce-Magazins lässt sich der Fall JAKO-O in einen größeren Trend einordnen:
- Spezialisten geraten unter Druck, wenn sich Kostenstruktur, Logistik und Konsumgewohnheiten verändern. Sowohl JAKO-O als auch myToys mussten ihre ursprünglichen Geschäftsmodelle aufgeben oder stark verändern.Handelsblatt+2Exciting Commerce+2
- Marken mit klarem Profil können weiterleben, selbst wenn der ursprüngliche Betreiber sein Engagement einstellt. Die Lizenzvergabe an Connect zeigt, dass etablierte Markenwerte in anderen Konstellationen eine Zukunft haben können.Spielwarenmesse+1
- Für Kundinnen und Kunden heißt das: Markennamen allein garantieren keine Kontinuität im Sortiment. Wer „JAKO-O“ liest, sollte sich bewusst machen, dass hinter dem Logo heute eine andere Organisationsstruktur und ein fokussierteres Programm steht als noch vor wenigen Jahren.
Gleichzeitig macht der Neustart deutlich, dass es weiterhin einen Markt für hochwertige, funktionale Kinderbekleidung gibt – gerade in einem Umfeld, in dem Preisaktionen und schnell drehende Mode den Ton angeben. JAKO-O setzt hier an und versucht, seinen traditionellen Anspruch „durchdachte Produkte für Kinder“ in ein moderneres, schlankeres Onlinekonzept zu überführen.
Hinweis: Alle Informationen zu Preisen, Geschäftsmodellen und Bedingungen entsprechen dem Stand vom 14. November 2025.