Was ist mit home24 passiert?

(Ein persönlicher Rückblick auf eine Onlineshop-Marke im Wandel)

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich vor einigen Jahren bei home24 bestellt habe. Es war eine schöne Wohnung, wir wollten Möbel, ein Sofa, Lampen, ein bisschen Dekoration. home24 erschien mir damals wie die moderne Lösung: Online einkaufen, große Auswahl, gute Preise – bequem vom Sofa aus. Alles fühlte sich innovativ an, fast ein bisschen futuristisch: Möbelkauf ohne Möbelhaus.

Doch mit der Zeit bemerkte ich kleine Veränderungen: Versandzeiten wurden länger, Angebote rarer, der Shop wirkte nicht mehr so frisch. Irgendwann stand ich vor einer ähnlichen Frage wie viele andere: Was ist eigentlich mit home24 los?


Die Zeit der Euphorie

In den frühen Jahren war home24 für mich ein Vorreiter. Die Webseite bot tausende Produkte, von Sofas über Regale bis Gartenmöbel. Man klickte sich durch, bestellte, wartete ein paar Tage – und irgendwann stand das Paket vor der Tür. Es war bequem und wirkte verlässlich. Ich erzählte Freunden davon: „Probier mal home24, da ist’s gut.“

Ich fühlte mich, als hätte ich Teil einer kleinen Revolution: Online-Möbel statt Ladengeschäft. Der Gedanke war: „Möbelhaus war gestern, Zukunft ist digital.“ Wir waren mittendrin.


Erste Risse im Modell

Dann kam die Ernüchterung. Ich bestellte ein Sideboard – hörte auf der Website „2–4 Wochen“ statt „1 Woche“. Ich dachte: okay, vielleicht Lieferprobleme wegen hoher Nachfrage. Beim nächsten Einkauf suchte ich nach einem Esstisch. Wieder längere Wartezeit, dann eine Nachricht: „Lieferung verzögert sich“. Ich bekam keine klare Erklärung.

Parallel las ich, dass home24 die eigenen Wachstumsziele reduziert hatte und die Konkurrenz stärker wurde – große Anbieter mit Ladengeschäften starteten Online-Shops, Marketingkosten stiegen, Margen sanken. Ich merkte: Das bequeme Modell, das mich begeistert hatte, war unter Druck geraten.


Der entscheidende Wandel

Die Entscheidung, die für mich alles veränderte: Im Jahr 2023 wurde bekannt, dass eine große Möbelgruppe – XXXLutz Group – home24 übernehmen wollte. Der Deal wurde genehmigt und abgeschlossen. Damit war klar: home24 wird nicht mehr völlig eigenständig bleiben, sondern Teil eines größeren Konzerns.

Ich wurde unsicher: Würde das Angebot gleich bleiben? Würde der Service so bleiben wie er war? Ich bestellte erneut – diesmal wartete ich bewusst länger, bereit für Änderungen. Der Shop funktionierte weiterhin, aber das Erlebnis war anders. Die Auswahl war nicht schlechter, aber das „digitale Möbelhaus-Gefühl“ war etwas verblasst.


Meine persönliche Erfahrung während der Umstellung

Ich erinnere mich, wie ich einen neuen Sessel auswählte. Die Bestellbestätigung war sachlich, der Versand verlief – aber ich hatte nicht mehr das gleiche Vertrauen wie früher. Ich fragte mich: Wird der Kundenservice reagieren wie früher? Was wird mit Rückgaben sein?

Als die Lieferung kam, war alles in Ordnung – aber ich fühlte mich weniger begeistert, eher nüchtern erleichtert. Ich behielt das Möbelstück, aber fragte mich nebenbei: „Hätte ich vielleicht doch lokal kaufen sollen?“

Ich merkte auch: Wenn ich heute nach Möbeln schaue, vergleiche ich intensiver. Früher war home24 mein erster Anlaufpunkt – jetzt prüfe ich mehrere Shops, weil ich das Gefühl habe, dass alles erreichbarer, aber weniger speziell geworden ist.


Stimmen anderer Käufer

In Gesprächen mit Freunden und in Online-Kommentaren las ich ähnliche Gedanken:
„Ich hab home24 geliebt – jetzt bestelle ich dort noch, aber mit Vorsicht.“
„Der Übernahme durch XXXLutz hat mir klar gemacht: Es ist nicht mehr das junge Online-Unternehmen, das man unterstützte.“
„Die Preise sind okay, der Service funktioniert, aber der Wow-Effekt fehlt.“

Viele scheinen froh, dass home24 überhaupt weiterexistiert – denn in der Möbelbranche verschwinden Marken – aber zugleich ist da dieses leise Gefühl: Man bekommt nicht mehr exakt das, was man erwartet hatte.