Der Wayfair Onlineshop war viele Jahre eine feste Größe im deutschen Online-Möbelhandel – mit riesiger Produktauswahl, günstigen Versandkonditionen und einem klaren Fokus auf Wohn- und Einrichtungsprodukte. Anfang 2025 hat Wayfair sein Deutschland-Geschäft jedoch eingestellt und nimmt seitdem in Deutschland und Österreich keine neuen Bestellungen mehr an.wayfair.de+1 Für deutsche Kundinnen und Kunden stellt sich daher die Frage: Wie ist der Wayfair Onlineshop insgesamt zu bewerten – und welche Alternativen bieten sich nun an?
Unsere Redaktion beleuchtet den Wayfair Onlineshop aus Sicht eines deutschen Verbrauchermagazins: mit Blick auf Sortiment, Bedienkomfort, Versandkosten und -zeiten, Zahlungsarten, Rückgaberegeln und Service – und in direktem Vergleich zur Konkurrenz. Dabei ist wichtig: Viele der genannten Konditionen gelten nur noch für offene Bestellungen oder für andere Länder, nicht mehr für neue Käufe in Deutschland.
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Sortiment und Positionierung des Wayfair Onlineshops
Wayfair ist ein US-amerikanisches E-Commerce-Unternehmen, das sich vollständig auf Möbel, Wohnaccessoires und Haushaltsartikel spezialisiert hat und weltweit Millionen Artikel von Tausenden Marken anbietet.Wikipedia+1 Im deutschsprachigen Wayfair Onlineshop lag der Schwerpunkt klar auf:
- Möbeln für alle Wohnbereiche (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Outdoor)
- Beleuchtung, Textilien und Deko
- Haushalts- und Küchenartikeln
- Gartenmöbeln und Outdoor-Accessoires
In einem Test der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DTGV) wurde wayfair.de im Jahr 2024 beim Vergleich von Online-Möbelshops insgesamt auf Platz 1 gesetzt – mit einem Gesamt-Score von rund 93 % („Sehr gut“). Besonders positiv bewertet wurden Angebotsbreite sowie Transparenz und Komfort im Onlineshop.DtGV
Aus Verbrauchersicht bedeutete das: Wer im Wayfair Onlineshop suchte, fand in der Regel eine enorme Produktbreite und viele unterschiedliche Preis- und Qualitätsstufen – von günstigen Eigen- oder No-Name-Marken bis hin zu höherwertigen Kollektionen. Gleichzeitig war Wayfair im deutschen Markt nie so bekannt wie klassische Marken wie Otto, Ikea oder Home24, was sich am Ende auch in der strategischen Entscheidung widerspiegelte, den Markt wieder zu verlassen.Exciting Commerce+1
Nutzung, Filter und Bestellkomfort
Der Wayfair Onlineshop setzte stark auf ausführliche Filtermöglichkeiten und Detailansichten der Produkte. Kundinnen und Kunden konnten unter anderem nach folgenden Kriterien filtern:
- Produktkategorie, Stilwelt (z. B. Skandi, Industrial, Landhaus)
- Materialien, Farben, Maße
- Preis, Rabattstufen und Sale
- Lieferzeitfenster („schnell lieferbar“ etc.)
Die erwähnte DTGV-Studie attestierte wayfair.de eine sehr hohe Transparenz und Komfort bei der Bedienung.DtGV Dazu gehörten in der Praxis:
- klare Darstellung von Lieferzeiten,
- gut sichtbare Hinweise auf Versandkosten,
- und eine strukturierte Darstellung von Produktbewertungen.
Verglichen mit Wettbewerbern wie Home24, Westwing oder Wohnen.de lag Wayfair beim Bedienkomfort im oberen Bereich, auch wenn nicht jede Funktion (z. B. 3D-Ansichten oder AR-Integration) so weit ausgebaut war wie bei einigen spezialisierten Premium-Anbietern.
Versandkosten und Lieferzeiten: Wie lieferte der Wayfair Onlineshop?
Versand innerhalb Deutschlands (historisch)
Für den deutschen Markt galt bis zum Rückzug folgende Grundstruktur, wie sie von Gutschein- und Bewertungsportalen dokumentiert wurde:
- Paketversand:
ca. 3,95 € Versandkosten bei kleineren Bestellungen,
versandkostenfrei ab etwa 30 € Bestellwert.Erfahrungen.de+1 - Speditionsversand für große Möbel:
häufig kostenlos, also ohne zusätzliche Liefergebühr für die Lieferung per Möbelspedition.Erfahrungen.de
Die Lieferung erfolgte – je nach Größe, Gewicht und Warenwert – über:
- Paketdienste wie DHL, DPD, Hermes, UPSErfahrungen.de
- oder spezialisierte Speditionen (z. B. 2-Mann-Handling bis in die Wohnung).
Standard-Lieferzeiten lagen – je nach Produkt und Lagerstandort – oft zwischen wenigen Werktagen und rund zwei Wochen; bei Sonderanfertigungen oder großvolumigen Möbeln konnte die Lieferzeit deutlich länger ausfallen. Wayfair nutzte europäische Lagerstandorte (u. a. in Irland und Großbritannien) und internationale Partnerlogistik, sodass Lieferzeiten in Einzelfällen schwanken konnten.Wikipedia+1
Versand in andere Länder
Für andere Märkte – etwa das Vereinigte Königreich oder Irland – gelten weiterhin länderspezifische Versandregeln. Auf den internationalen Wayfair-Hilfeseiten wird hervorgehoben, dass Versandkosten grundsätzlich von Produktart, Größe, Gewicht und Zieladresse abhängen und sich aus Standardversand, Speditionslieferung oder zusätzlichen Services (z. B. Zimmerwahl, Aufbau) zusammensetzen.Wayfair+1
Für Kundinnen und Kunden außerhalb der direkten Wayfair-Lieferländer haben sich zudem spezialisierte Weiterleitungsdienstleister etabliert: Diese nehmen Bestellungen z. B. in einem europäischen Lager entgegen und leiten sie an die endgültige Adresse weiter. Die Versandkosten variieren dort je nach Ziel, Spediteur und Paketgröße.ColisExpat+1
Einordnung aus Verbrauchersicht
Aus Sicht des deutschen Verbrauchers waren die Versandkonditionen des Wayfair Onlineshops im Marktvergleich durchaus attraktiv: Eine niedrige Schwelle für versandkostenfreie Pakete, kostenlose Speditionslieferung und klar ausgezeichnete Versandinformationen lagen im wettbewerbsfähigen Bereich. Im Alltagsvergleich war Wayfair günstiger als viele Spezialmöbelhändler, aber teilweise auf ähnlichem Niveau wie Home24 oder große Universalanbieter wie Otto, die regelmäßig Aktionszeiträume mit kostenlosem Versand anbieten.
Rückgabe, Widerruf und Reklamation
Widerrufsrecht und Rückgabefristen
Wie andere große Onlineshops orientierte sich der Wayfair Onlineshop an den allgemeinen europäischen Verbraucherrechten. EU-weit besteht bei Onlinekäufen ein gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen, innerhalb dessen der Vertrag ohne Angabe von Gründen widerrufen werden kann.Evropské spotřebitelské centrum Německo+1
Wayfair war darüber hinaus dafür bekannt, eine erweiterte Rückgabefrist anzubieten: Für die meisten Artikel akzeptierte das Unternehmen Rücksendungen innerhalb von 30 Tagen nach Lieferung, sofern sich die Ware in einem unbenutzten, unbeschädigten Zustand und möglichst in Originalverpackung befand.Wayfair+2Wayfair+2
Nicht oder nur eingeschränkt retourenfähig waren – analog zu vielen anderen Händlern – etwa:
- personalisierte Produkte,
- stark reduzierte Clearance-Ware,
- bestimmte Bundles, sofern sie nicht als Gesamtpaket zurückgesendet wurden.B-Stock Solutions+1
Rücksendekosten
Ein wichtiges Detail aus Verbrauchersicht sind die Kosten der Rücksendung. Nach deutschem und EU-Recht können Händler die Kosten der Rücksendung grundsätzlich auf den Verbraucher übertragen, wenn sie vorab klar darüber informieren – die Hinsendekosten müssen im Widerrufsfall jedoch erstattet werden.it-recht-kanzlei.de+2Verbraucherzentrale.de+2
Für Wayfair galt:
- Rückversand war nur teilweise kostenlos; ab einem Warenwert von rund 40 € übernahm Wayfair bei vielen Standardartikeln die Rücksendekosten,
- bei anderen Artikeln – insbesondere großvolumigen oder sperrigen Waren – konnten spürbare Rücksendekosten anfallen, die sich nach Größe, Gewicht und Art der Abholung richteten.Erfahrungen.de+1
Vereinzelt kritisierten Verbraucherplattformen und Beschwerdeportale diese Rücksendekosten als „überhöht“, insbesondere bei Speditionsware.reklamation24.de Gleichwohl bewegten sich die Konditionen im Rahmen dessen, was im Möbel-Onlinehandel üblich ist: Gerade bei großen Möbelstücken verlangen auch Wettbewerber wie Home24 oder Westwing in vielen Fällen eine Beteiligung an den Rücksendekosten.
Reklamationen und Gewährleistung
Unabhängig von Widerruf und Rückgabe gelten in Deutschland die gesetzlichen Gewährleistungsrechte von zwei Jahren. Diese wurden auch beim Wayfair Onlineshop gewährt.Erfahrungen.de
Bei berechtigten Mängeln (Transportschäden, Produktionsfehler etc.) war Wayfair verpflichtet, nachzubessern oder Ersatz zu liefern; in diesen Fällen trug das Unternehmen in aller Regel die Kosten von Rücksendung und Ersatzlieferung. Hier waren die deutschen Vorgaben klar und vergleichbar zu allen anderen seriösen Onlineshops.
Zahlungsarten und finanzielle Flexibilität
Für deutsche Kundinnen und Kunden bot der Wayfair Onlineshop eine breite Palette an Zahlungsmöglichkeiten, die von unabhängigen Portalen detailliert beschrieben wurde.Aktionscode.de+1 Typisch waren:
- Kreditkarte (z. B. Visa, Mastercard)
- PayPal
- Vorkasse / Banküberweisung
- Kauf auf Rechnung (i. d. R. über Zahlungsdienstleister wie Klarna, mit ca. 14 Tagen Zahlungsziel)
- Ratenkauf über Klarna mit Laufzeiten bis zu 24 Monaten
Damit lag Wayfair klar auf Augenhöhe mit den großen Wettbewerbern im deutschen Markt. Positiv aus Verbrauchersicht: Kauf auf Rechnung und Ratenkauf erhöhen die Flexibilität, gerade bei größeren Anschaffungen wie Sofas, Betten oder Schrankwänden. Die Abwicklung über etablierte Zahlungsdienstleister bietet zusätzliche Sicherheit, etwa durch klar geregelte Mahnprozesse und Verbraucherschutzmechanismen.
Kundenservice und Erreichbarkeit
Bewertungsportale bescheinigten Wayfair.de über lange Zeit einen freundlichen Support und eine gute Erreichbarkeit, unter anderem per E-Mail-Adresse mit irischem Service-Center und deutscher Service-Hotline.Erfahrungen.de+1
Der Rückzug aus Deutschland bedeutet jedoch, dass der Fokus des Kundenservice sich inzwischen auf:
- Abwicklung offener Bestellungen,
- Reklamationen,
- und Fragen zu bestehenden Verträgen
konzentriert. Neue Bestellungen aus Deutschland werden nicht mehr entgegengenommen; die Onlinepräsenz weist explizit darauf hin.wayfair.de+1
Aus Verbrauchersicht ist wichtig: Wer noch Ansprüche aus früheren Bestellungen hat (Mängel, Gewährleistung), kann diese weiterhin geltend machen. Ansprechpartner und Kontaktwege bleiben bestehen, auch wenn kein laufendes Deutschland-Geschäft mehr betrieben wird.
Wayfair Onlineshop im Vergleich zur Konkurrenz
Marktposition vor dem Rückzug
Kurz vor dem Rückzug gehörte der Wayfair Onlineshop in Deutschland weiterhin zu den großen Möbel-Playern im Netz, lag aber beim Umsatz deutlich hinter etablierten Generalisten wie Otto sowie spezialisierten Plattformen wie Ikea (mit starkem Filialnetz) oder Home24.Exciting Commerce+1
Beim Vergleich der Angebotsbreite schnitt Wayfair sehr gut ab: In der DTGV-Studie erreichte wayfair.de im Teilbereich „Angebotsbreite“ über 98 % und damit den ersten Platz, während Home24 knapp dahinter folgte.DtGV Für Verbraucher hieß das: Wer ein sehr spezielles Möbelstück oder eine bestimmte Stilwelt suchte, wurde bei Wayfair überdurchschnittlich häufig fündig.
Wettbewerb beim Versand
- Wayfair: niedrige Schwelle für kostenlosen Paketversand (ab ca. 30 €), teils kostenlose Speditionslieferung, aber nicht immer kostenlose Retouren.Erfahrungen.de+2kuplio.de+2
- Home24: bietet regelmäßig Aktionszeiträume mit kostenlosem Versand und setzt stark auf kostenlose Rücksendungen für viele Artikel, insbesondere im Standardsegment.
- Wohnen.de: positioniert sich mit generell versandkostenfreier Lieferung im deutschen Markt.wohnen.de
Im reinen Versandkosten-Vergleich war Wayfair somit attraktiv, aber nicht alleiniger Preisführer: Wer konsequent nach versandkostenfreien Angeboten suchte, fand vergleichbare Konditionen auch bei anderen Anbietern. Bei den Rücksendekosten bewegte sich Wayfair eher im Mittelfeld: günstig bei Standardpaketen, weniger verbraucherfreundlich bei schweren Speditionsartikeln.
Service und Markenwahrnehmung
Während Wayfair international – insbesondere in den USA und im Vereinigten Königreich – eine starke Marke ist, blieb die Markenbekanntheit in Deutschland begrenzt. Genau das wurde von der Unternehmensführung als ein Grund genannt, warum der Ausbau des Geschäfts hierzulande zu zeit- und kostenintensiv gewesen wäre.Exciting Commerce+2onlinehaendler-news.de+2
Andere Anbieter wie Otto profitieren von ihrer langen Historie als Versandhaus, Ikea vom dichten Filialnetz und Home24 von einer klaren Positionierung als „Online-Möbelhaus mit Showrooms“. Aus Verbrauchersicht hat das Auswirkungen auf Vertrauen, Spontankäufe und die Bereitschaft, höherpreisige Möbel online zu bestellen.
Was bedeutet der Rückzug aus Deutschland für Kundinnen und Kunden?
Der Rückzug des Wayfair Onlineshops aus Deutschland ist für viele Verbraucher bedauerlich, zumal Wayfair im Produktvergleich und beim Bedienkomfort gute Bewertungen erzielt hat. Gleichzeitig eröffnen sich folgende Perspektiven:
- Bestehende Kundinnen und Kunden behalten ihre Rechte aus bereits geschlossenen Verträgen (Gewährleistung, Reklamation).
- Für neue Möbelkäufe steht weiterhin ein breites Feld an Alternativen zur Verfügung – etwa Home24, Otto, Ikea, Westwing oder Wohnen.de –, die sich sowohl bei Sortiment wie auch bei Servicequalität in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt haben.
- Wer die Marke Wayfair schätzt, kann in Ländern, in denen der Onlineshop aktiv bleibt (z. B. UK, Irland, Nordamerika), weiterhin bestellen – allerdings dann mit internationalen Versandwegen oder Weiterleitungsdienstleistern, was Lieferzeiten und Rücksendungen komplizierter macht.Wayfair+2ColisExpat+2
Aus Sicht unserer Redaktion ist der Rückzug daher weniger ein Hinweis auf mangelnde Produktqualität, sondern eher Ausdruck strategischer Prioritäten des Unternehmens und der Tatsache, dass der deutsche Markt im Möbelsegment stark umkämpft ist.
Einschätzung der Redaktion zum Wayfair Onlineshop
Aus rein verbraucherorientierter Sicht lässt sich der Wayfair Onlineshop wie folgt zusammenfassen:
- Sortiment: außergewöhnlich breit, mit großer stilistischer Vielfalt – ein klarer Pluspunkt.DtGV+1
- Bedienung und Transparenz: gut strukturierter Onlineshop, umfangreiche Filter, klare Preisdarstellung.
- Versand: für Deutschland historisch freundlich gestaltet (versandkostenfrei ab niedriger Schwelle, kostenlose Speditionslieferung), im Marktvergleich konkurrenzfähig.Erfahrungen.de+1
- Rückgabe und Widerruf: 30-Tage-Rückgabefrist für die meisten Artikel positiv, Rücksendekosten jedoch nicht immer kundenfreundlich – insbesondere bei großen Möbelstücken.Wayfair+2Erfahrungen.de+2
- Zahlungsarten: moderne, breite Auswahl mit Rechnung und Ratenzahlung über etablierte Dienstleister – auf Augenhöhe mit anderen großen Shops.Aktionscode.de+1
- Marktposition in Deutschland: gute Testnoten, aber begrenzte Markenbekanntheit und vergleichsweise geringer Marktanteil; letztlich ausschlaggebend für den Rückzug.DtGV+2onlinehaendler-news.de+2
Für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher heißt das: Der Wayfair Onlineshop war – und ist in anderen Märkten weiterhin – ein leistungsfähiger Anbieter im Bereich Möbel und Wohnen. Nach dem Marktaustritt in Deutschland liegt der Fokus jedoch darauf, offene Fälle sauber abzuwickeln und gegebenenfalls ausländische Angebote kritisch mit den Konditionen der in Deutschland verbleibenden Konkurrenz zu vergleichen.
Hinweis: Alle Angaben zu Preisen, Versandkonditionen, Rückgaberegeln und sonstigen Bedingungen entsprechen dem Stand vom 14. November 2025.

